Respekt
Ja, auf jeden Fall. Das müsste eigentlich der Respekt gegenüber anderen Menschen sein. Jeder einzelne sollte grundsätzlich Respekt vor anderen Menschen haben. Ich glaube, das müsste jeden verbinden, egal woher er kommt, egal wer er ist. Wie Shakespeare schon sagte: „Man blutet rot, wenn man sticht“. Wir sind alle Bürger der Erde, wir leben alle auf demselben Planeten, das verbindet uns auf jeden Fall.
Dass Leute, die mehr haben, ein größeres soziales Gewissen entwickeln. Ich meine nicht, dass sie alles was sie haben aufgeben müssen, um andern zu helfen. Ein gutes Beispiel ist Sarah Conner, sie hat ihre Villa für eine Flüchtlingsfamilie geöffnet. Da sie sehr viele Zimmer hat, konnten sie dort Unterschlupf finden. Wenn das mehr Menschen tun würden, ihr Heim öffnen würden, hätten wir bestimmt nicht so ein Flüchtlingsproblem. Natürlich, Krieg sollte wegen Nichtigkeiten nicht mehr geführt werden. Aber welcher Mensch lebt schon ohne Krieg, ohne Konflikt. Für die meisten Menschen ist es unmöglich, sich gewisse Sachen vernünftig auszu- machen. Besonders Personen in mächtigen Positionen denken oft nicht nach. Sie denken, aus welchem Grund auch immer, sie hätten Anspruch auf dieses oder jenes. Meiner Meinung nach ist das Irrsinn. Etwas das mich auch immer sehr, sehr schockiert, sind die sogenannten „Heiligen-Kriege“, ganz egal, ob das christliche oder islamische Kriege sind. Ich denke, grundsätzlich glaubt jeder an dasselbe, man nennt es nur anders.
Dass jeder den Menschen, die Hilfe brauchen, in Rahmen seines Möglichen Hilfe zukommen lässt. Einfach mal jemandem die Hand reichen und ihm beim Aufstehen helfen. Oder wenn jemand Hunger hat, zwei Wurstsemmeln kaufen und ihm eine geben. Was auch immer. Dass man ein bisschen was abgibt, von dem was man hat und ein bisschen hilft. Denn mit ein bisschen Hilfe kann manchmal schon mehr erreicht werden, als wenn man jemanden mit irgendwas überschüttet. Egal ob Flüchtling, Obdachloser, oder einfach nur eine Person die Hilfe braucht - ich rede ganz allgemein.
In Comics gibt‘s schon genug Superhelden, sowas gibt es in der realen Welt nicht wirklich. Wenn man von einem Vorbild spricht, dann ja - den tollsten Menschen den ich kenne, das ist eigentlich meine Mama.
Sie tut alles für mich, wenn sie kann und kämpft für mich, hilft mir, wo sie kann. Sie hält mich sogar aus, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.
Zu wissen,dass ich in meiner Familie willkommen bin. Ich habe meine Geschwister mal gefragt, ob sie sich wegen mir vernachlässigt fühlen, da ich mit großem Abstand die Jüngste bin. Sie haben alle gesagt: „Nein, wir haben dich alle total lieb.“
Mit 12, haha... ich hab mich schon früh mit solchen Definitionen befasst, und nach gewissen Definitionen war ich schon mit 12 erwachsen. Bei anderen bin ich es heute noch nicht. Wichtig für jemanden, der erwachsen ist, ist es, seine eigenen Taten reflektieren zu können, finde ich. Natürlich mit 12 hat man noch kindische Vorstellungen und nicht die geistige Reife für viele Dinge.
Eigentlich habe ich viele. Die Hochzeiten von meinen Schwestern zu Beispiel,das sind schöne Erinnerungen. Meine Geschwister sind alle mindestens zehn Jahre älter als ich. Allgemein bin ich behütet und gut aufgewachsen, deshalb gibt es eine Vielzahl von sehr tollen Erinnerungen. Wenn man mich nach meinen miesen Kindheitserinnerungen fragen würde, würden mir nur ein paar einfallen.
Man kann sagen ja. Ich hatte schon immer genaue Vorstellungen von meinem Traummann. Und den gibt es jetzt, denke ich, wirklich. Er sieht zwar ein bisschen anders aus wie in meiner Vorstellung, aber das ist ja nicht so wichtig. Für mich ist er wunderschön.
Hier raus zu kommen. Mir geht es hier, im Obdachlosenheim, nicht schlecht, aber ich will wieder zurück in mein altes Leben. Meine Mama nicht mehr so nervlich zu belasten, und einfach mein ganzes Leben in den Griff zu bekommen. Ich denke, das ist das Ziel von jedem hier.
Gute Frage... etwas zu finden, in dem ich wirklich gut bin und dann auch als Job ausüben kann. Ich hab so vielseitige Interessen, ich würde am liebsten von Psychiaterin bis Hundetrainerin,- Betreuerin, von Sozialarbeiterin bis Ärztin alles sein.
Ich hoffe, wir finden morgen eine Möglichkeit einen Spender zu finden, der uns etwas Gutes zu Essen liefert. Dass in den Spenden auch etwas Leckeres, Gutes dabei ist. Weil morgen gibt es kein Abendessen, am Freitag ist immer Ruhetag.
Ich habe mich zu wenig darum gekümmert, dass meine Miete bezahlt wird. Das ist auch die Aktion, die mich hierher gebracht hat. Das bereue ich! Außerdem bereue ich, dass ich meiner Mama und meinen Schwestern genug Nerven gekostet habe. Ich bin damals grade an Diabetes erkrankt, und war da teilweise in einem sehr tiefen Loch. Ich weiß nicht, wie viel ihr über Diabetes wisst, aber die Syndrome treten in verschiedener Form auf. Bei mir war es so, dass ich zusätzlich sehr schwere Depressionen hatte. Als ob man ein schwarzen Loch in sich drinnen hätte, dass jeden Keim von Energie gleich verschlingt. Und man kennt das ja von sich selber, wenn man Tage hat, an denen man eigentlich nicht will. Wenn sich das verstärkt und man eigentlich überhaupt nicht mehr will, dann kümmert man sich bald viel zu wenig um Sachen, die wichtig sind. Und leider ist das auch mir so gegangen und irgendwann hatte mein Vermieter dann auch keine Lust mehr.
Eigentlich ist die größte Angst die ich habe, kein Dach über dem Kopf zu haben. Kein Bett in dem ich schlafen kann, kein Dach überm Kopf, kein Geld um wichtige Dinge zu kaufen. Existenzangst einfach. Das ist etwas, dass ich niemanden wünsche, nicht mal meinem Erzfeind. Ansonsten hab ich vor, so gut wie gar nichts Angst. Und hier in Österreich muss man auch vor fast nichts Angst haben, weil es viele Obdachlosen-Heime gibt. Wenn man sich an gewisse Regeln hält, fliegt man auch nicht so schnell raus. Ich wünsche einfach jedem Menschen, dass er ein Dach über dem Kopf hat und nicht darüber nachdenken muss, wo er als nächstes sein Essen herbekommt.
Ja. Teils, teils. Soweit man in so einer Situation glücklich sein kann. Ich bin zufrieden, weil ich ein Dach über dem Kopf hab. Ich bin auch sehr dankbar für meine Familie, die ich über alles liebe und wertschätze■